Die PANArt Hangbau AG

Im Juni 1993 gründeten vier Mitglieder der Steelband Berner Ölgesellschaft die PANArt Steelpan-Manufaktur AG als Nachfolgerin der Steeldrum-Manufaktur Felix Rohner. Die Anmeldung der Marke PANArt (external link) erfolgte im November des Jahres. Als Unternehmenszweck wurde in den Statuten “Herstellung und Vertrieb von Steelpans und deren Zubehör sowie weitere Aktivitäten zur Förderung der Pan-Kultur” angegeben.

PANArt Logo 1993
PANArt Logo 1993

Die Rechtsform der Aktiengesellschaft wurde u. a. auch deshalb gewählt, um den Schweizer Steelbands durch Aktienkauf einen Beitritt zum Unternehmen zu ermöglichen und so eine gemeinsame Infrastruktur für Instrumentenbeschaffung und Stimmservice aufzubauen.

In den ersten Jahren arbeiteten verschiedene Pantuner in der PANArt. Sie versorgten viele Bands in der damals boomenden Schweizer Steelpan-Szene mit Instrumenten, assistierten bei Eigenbauprojekten und versahen den Stimmservice.

Im Sommer 1995 kam es zu einem Umbruch. Werner Egger, Esa Tervala und Alain Hofer verließen die PANArt und gründeten die Steelpan Manufaktur Cosmopan in Worb, um weiterhin Steelpans in der traditionellen Bauart herzustellen. Zur gleichen Zeit begann Sabina Schärer ihre Arbeit in der PANArt und widmete sich gemeinsam mit dem verbliebenen Felix Rohner der Erforschung der neuen Rohform aus tiefgezogenem und nitriertem Stahlblech, das sie Pang (external link) nannten.

In der Zusammenarbeit beider Tuner konnte in den folgenden Jahren ein systematischer Stimmprozess für Steelpans entwickelt werden und es entstanden verschiedene Panginstrumente, mit denen sie die akustischen Eigenschaften ihres Pangblechs erforschten. Im Dezember 1998 wurde ein “Verfahren zur Herstellung von Blechklanginstrumenten” zum Patent (CH 693 319) angemeldet.

Der schweizer Ghatamspieler Reto Weber äußerte im November 1999 anlässlich eines Besuch der PANArt seinen Wunsch nach einem mit den Händen spielbaren Instrument aus Blech. Dies brachte Felix Rohner und Sabina Schärer auf die Idee, zwei Pang-Halbschalen zu kombinieren. Aus dem klobigen Urhang mit 60 cm Durchmesser entwickelten sie im Laufe des Jahres 2000 ein spielbares Instrument. Eine erste Serie von Hang-Prototypen wurde in den ersten beiden Monaten des Jahres 2001 gebaut und im März auf der Musikmesse Frankfurt vorgestellt.

Die PANArt konzentrierte ihre Arbeit nun vollständig auf den Bau und die Weiterentwicklung des Hang und zog sich aus dem Bau von Steelpans und dem Stimmservice für Steelbands zurück. Im April 2003 wurde die Firma in PANArt Hangbau AG umbenannt. Als Unternehmenszweck ist seitdem die “Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Musikinstrumenten, deren Zubehör und von Klangskulpturen sowie weitere Aktivitäten zur Förderung neuer Musikformen” im Handelsregister (external link) eingetragen.

PANArt Logo 2013
PANArt Logo 2013

Obwohl Felix Rohner und Sabina Schärer den Bau von Steelpans aufgaben und ihre Arbeit ausdrücklich nicht mehr im Rahmen der Steelband-Szene verstanden, behielten sie den Namen PANArt aus Gründen der Kontinuität bei. Der Namensbestandteil PAN hatte schon bei der Gründung der Firma eine Doppelbedeutung gehabt: Zum einen als Kurzform von Steelpan, zum anderen als griechisches Präfix pan (alles, ganz, gesamt, völlig). An diese zweite Bedeutung konnte der Name auch weiterhin anknüpfen. Er weist heute auf den integralen Ansatz beim Blechklangskulpturenbau der PANArt als ganzheitlicher Kunst hin.

Seit 2013 beschäftigt sich das inzwischen um Basil und David Rohner erweiterte PANArt Team mit Entwicklung und Bau weiterer Panginstrumente und dem kollektiven Spiel mit diesen Instrumenten im Pangensemble. So entstanden das Gubal, das Hang Gudu, das Hang Urgu, das Hang Bal und verschiedene Pang-Saiteninstrumente. Die ursprüngliche Klangskulptur Hang wird seit 2014 nicht mehr angeboten.

PANArt Team 2015
Das PANArt Team 2015 – V.l.n.r: David Rohner, Sabina Schärer, Felix Rohner, Basil Rohner

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