PANArt und das Freie Integrale Hang: Wo Wachträume wichtiger sind als Profit

Was auch immer es sein mag, das Freie Integrale Hang ist bestimmt kein herkömmliches Produkt, welches für jeden mit einer Kreditkarte erhältlich ist. Aus der Sicht konventioneller Unternehmen mag die Arbeitsweise der PANArt befremdlich erscheinen, allerdings mit einer Ausnahme: Die kontrollierte Verknappung eines Produkts kann seinen Wert steigern. Die PANArt hingegen macht kaum einen oder gar keinen Versuch, die Knappheit des Hang auszunutzen. Verlässt man den Rahmen der üblichen betriebswirtschaftlichen Sichtweise, werden interessante Parallelen erkennbar zwischen der PANArt und anderen Menschen, die Kreativität in den Mittelpunkt ihrer Projekte stellen. – Rupert Cocke

Ursprünglich verfasste Rupert Cocke seine “Fallstudie über Kreativitäts-Management” als Projekt für einen Master-Kurs an der Bournemouth Universität. Nachdem der Text bereits im November auf englisch in der Hangbibliothek erschien, liegt er nun auch in deutscher Übersetzung vor:

PANArt und das Freie Integrale Hang: Wo Wachträume wichtiger sind als Profit

16 Comments

  1. Seit etwa 10 Jahren ‘brenne’ ich für ein Hang,denn als ich es zum ersten mal hörte, spürte ich, das ist der klang, den ich mir schon lange erträumte,aber leider ist es so schwer zu bekommen- was ich natürlich gut verstehen kann bei der ganzen Philosophie….Jetzt bin ich aber schon 64 Jahre alt und möchte noch so gerne in diesem Leben ein Hang spielen können…
    Einer meiner Lieblingssprüche:
    Wie zahlreich sind doch die Dinge, derer ich nicht bedarf…
    aber ein Hang wäre sozusagen ‘ mein letzter Wunsch’

  2. Hallo Gertraud Ewert,
    vor fünf bis zehn Jahren war es noch relativ einfach, ein Hang zu kaufen. Wie kommt es, dass es dir trotz “Brennens” in diesem langen Zeitraum nicht gelungen ist, ein Hang zu kaufen? Noch 2005 brauchte es für mich nur eine Bestellung beim damaligen deutschen Hanghändler und nach einem halben Jahr kam mein erstes Hang per Post.

  3. Hallo Michael Paschko,
    Ich bin sehr an einem Hang interessiert!
    Ich habe es im letzten Hebst bei uns (Wiesbaden) in der Fußgängerzone gehört. Der Torsten Böttcher hat es gespielt. Mich hat es richtig angezogen, vom hören und auch vom gefühl her.Ich bin ganz am anfang. Und ich hatte das Gefühl, daß ein Hang auf mich wartet, für mich gemacht ist!
    Wann kann ich mich für meinen Hang bewerben, wann kann ich den Brief abschicken? Wann etwa findet das 20 jährige Bestehen Fest statt?
    Meine neue Mail- Adresse(siehe ober)ist der erste Schritt ins werden.
    Ganz liebe Grüße und ne gute Energie
    Carmen Köhler

  4. Hallo Herr Paschko,

    es ist so still geworden. Es ist fast schon ende März 2013 und es gibt nichts neues im Blog. Ich nehme an die Zeit spielt beim Hang keine Rolle, nur bei den Menschen. Und doch knistert es bei mir vor Spannung beim Gedanken das in Bern zwei Genies sind, die sich ihrer Intuition hingeben und suchen….

    Viele liebe Grüße
    Tanja Mayer

  5. Hi,
    meine Seele hat Sehnsucht nach diesem Instrument und ich kann warten bis sie zu mir kommt und ihr so weit seid. Ich freu mich darauf.
    Alles Liebe
    Karin Magnus

  6. I also look forward to the new hang, I hope that my soul can put your fingers on him as soon as possible! Best wishes .. Daniele

  7. Hi Daniele,
    the celebration for the 20th anniversary will be an event for invited attendees. The invitations are out. Additional the Hang makers currently are considering and planning how to introduce the new Hang for the public. As far as I know information will be published presumably in summer.

  8. Hi Michael,
    well rest in anxious anticipation for the new hang!
    Last year I received a letter informing me that Panart the entire 2012 production was sold in 2013 to rewrite for the new hang, and also informed me of the anniversary of the opportunity to participate in it ..
    Thank you and see you soon!

  9. Hi Micheal,

    In the last 1/5 years I have done all I can to find a way to buy a Hang. I have been checking this blog regularly for updates for the new hang application time. would it be possible for me to take part in the 20th anniversary celebration day?

  10. Hallo.

    Jetzt reicht es aber wirklich. Ich kann überhaupt nicht glauben, dass ich der erste sein soll der so denkt und es auch niederschreibt. Aber wahrscheinlich werden negative Kommentare einfach ausgegliedert.

    Jedes Mal wenn ich hier etwas über dieses INSTRUMENT, vor allem aber über die in keinsterweise profitgeile Politik der Erbauer lese, wird mir schlecht. Ich finde auch, dass es einen schönen Klang hat, ich hätte auch gerne eins, von mir aus können andere das für esoterisch halten oder heilend und den ganzen anderen Quatsch, das ist mir alles egal.

    Was mir aber nicht egal ist, sind diese Lügen der zwei Erbauer und dem Großteil der Community, die wohl auch noch an den Weihnachtsmann glaubt. “Wo Wachträume wichtiger sind als Profit”.. sowas kann man vielleicht von diesen Straßenpennern in Russland behaupten, die fast das gesamte Geld, dass sie erbetteln Kinderstiftungen spenden. Das sind Träume! Oder von mir aus auch Menschen die etwas erfinden, dass jemand Anderem hilft UND gleichzeitig einen angemessenen Preis hat, damit er sich diese Hilfe auch leisten kann.

    Ein Hang? Das ist ein Instrument das künstlich niedrig in seinen Zahlen gehalten wird, damit der Profit steigt. Als Orientierung dient natürlich der Schwarzmarkt-Preis auf ebay und co..

    Das Instrument gibt es nun schon seit mehr als 10 Jahren und kostete am Anfang zwischen 200 und 300€. Wenn es hier also nicht um Profit oder genauer, um weniger Arbeit und doch mehr Gewinn geht, dann würde ich doch gerne einmal wissen: Was – ich frage, was bitte – hat sich in diesen ca. 12 Jahren so stark daran geändert, dass es einen so hohen Preisanstieg auf nunmehr fast 2000€ gerechtfertigt? Was? Das Material? Der Wechselkurs? Die Inflation? Kommt mir vor wie die ewige Frage nach dem Benzinpreis der über das Jahr immer steigt, egal was mit dem Ölvorrat, Saudi Arabien oder sonst was positiv oder negativ geschieht. Nur eben nicht um fast 1000% in 10 Jahren.

    “Das Instrument darf nicht gewinnbringend weiterverkauft werden.” Ja alles klar. Weil die Schweiz bzw. sogar nur zwei Esoteriker etwas gegen das Recht des Wiederverkaufs in aller Welt ausrichten könnte. Dieser Satz, der auch einfach nur geschrieben wird und keinerlei Konsequenz beinhaltet, macht das Instrument nur noch wertvoller für Einige. Zugegeben: Die Verweigerung der R
    Reparatur bei einem auf ebay gekauften Gerät mag abschreckend wirken. Aber machen wir uns nichts vor. Selbst wenn der Verkäufer es für 10€ verkaufen würde oder es gar verschenkt, würden die Erbauer dieses Instrument nicht mehr supporten. Warum? Naja es ist dann halt weniger Arbeit!
    “Wo Wachträume wichtiger sind als Profit.”

    Ich bin überzeugt es gibt hier wirklich arme Menschen (im Sinne von Geld), denen dieses Instrument wirklich in ihrem Leben etwas geben könnte, und sei es nur spiritueller Natur. Und sei es nur weil sie etwas besitzen würden, dass anmutig ist und eben nicht jeder reichere Mensch einfacher kaufen kann. Tja Pustekuchen! Es kostet ca. 2000€ und somit ist es ausschließlich einem Nicht-Armen-Kreis zugesichert. Klasse.
    “Wo Wachträume wichtiger sind als Profit.”

    Allerdings: 2000€ für die Erbauer wahrscheinlich nicht “viel” Geld und durchaus von jedem möglich zu entrichten, denn sie haben wohl keinen Bezug mehr zu einem normalen Verdienst (oder überhaupt einem):

    – 2001 bis 2005 wurden etwa 4250 HangHang verkauft was einem Umsatz von 212.500€ (!) pro Jahr (!) entspricht, wenn ich von einem Durchschnittspreis von 250€/Stk. ausgehe. Und wir wissen, dass der Preis später in jenem Zeitraum schon bei 460€ lag, womit man bei einem realistischen Preisdurchschnitt von 350€/Stk. schon auf 297.500€ pro Jahr kommen würde.
    – Ab 2010 kostete ein Hang 1300€. Und obwohl der Verkauf ja deutlich zurück ging (um etwa die Hälfte ab 2006; aber sagen wir einfach mal aus Spaß es wären nur noch 1/3 die verkauft worden sind), erwirtschafteten die Erbauer in jenem Jahr läppische 367.900€.
    – Rechnet man mit dieser Anzahl in 2011/2012 bei dem das Hang im Durschnitt (über die zwei Jahre) schon um die 1750€ kostete, kommt man auf sensationelle 495.250€ pro Jahr!

    Eine halbe Million Euro pro Jahr für 2 Personen. Alle Kosten mal aussen vor, ist das im Reingewinn immer noch ein ganz nettes Sümmchen für das, dass es nicht um Profit geht, ja? Und das neue Instrument kommt ja bald.

    “Wo Wachträume wichtiger sind als Profit.”
    Es wäre vielleicht wirklich an der Zeit nach diesem Satz zu leben…

  11. Hallo Michael,
    du bist nicht der einzige der so denkt, und wenn du dir die Mühe machst, die etwa 900 Kommentare im Hangblog zu durchsuchen, wirst du feststellen, dass die von dir aufgeworfene Frage immer wieder artikuliert und diskutiert worden ist.

    Auch wenn es nicht den Kern deiner Argumentation trifft, so möchte ich zunächst die Zahlen etwas zurecht rücken, damit wir in den richtigen Dimensionen denken und da nicht aneinander vorbeireden. Bei dieser Frage ist es nämlich wichtig zu berücksichtigen, dass die PANArt ein Schweizer Unternehmen ist. Die Kosten des Hangbaus (Materialkosten, Tiefziehkosten, Nitrierkosten, Lohnkosten, Versicherungen, Mietkosten, Energiekosten usw.) fallen alle in der Schweiz auf Schweizer Kostenniveau an. Jeder, der in diesen Tagen die Schweiz besucht, weiß, dass das Kostenniveau dort deutlich höher ist als bei uns in Deutschland. Entsprechend ist das Einkommen der Schweizer aber auch höher. Außerdem hat die Schweiz eine eigene Währung, den Schweizer Franken, der in den letzten Jahren relativ zum Euro extrem aufgewertet worden ist. Wenn wir uns also eine angemessene Vorstellung von Preisen in der Vergangenheit und heute machen wollen, müssen wir in Schweizer Franken denken.

    Über lange Jahre lag der Wechselkurs CHF/Euro bei etwa 1,6/1,0 bis 1,5/1,0. Seit der Bankenkrise hat er sich drastisch verändert, betrug am Scheitelpunkt etwa 1,1/1,0 und hat sich heute auf etwa 1,24/1,0 eingependelt. Weiter ist beim Preisvergleich zu beachten, dass die Tasche beim Hang der ersten Generation nicht im Preis inbegriffen waren. Beim Hang der zweiten Generation war die Schutzschale inbegriffen, Tasche oder Rucksack kosteten zusätzlich. Ab dem Integralen Hang war ein Hartschalenkoffer im Preis inklusive. Gehen wir daher zurück auf die jeweiligen Originalpreise in Schweizer Franken inklusive einer vollständigen Transportumhüllung, wie sie zum jeweiligen Zeitpunkt angeboten wurde. Damit ergeben sich folgende Werte:

    Erste Generation 2001-2002: 580 CHF
    Erste Generation 2003-2004: 780 CHF
    Zweite Generation 2006: 1020 CHF
    Zweite Generation 2007: 1470 CHF
    Integrales Hang 2008-2009: 2000 CHF
    Freies Integrales Hang 2010-2011: 2000 CHF
    Freies Integrales Hang 2012-2013: 2600 CHF

    Den Preis der Anfangsjahre können wir in der Diskussion außer acht lassen. Er spiegelt die damalaige Situation der PANArt wieder. Nach mehreren Jahren, in denen sie massiv in Materialforschung, Werkzeugbau und experimentellen Instrumentenbau investiert und kaum Einnahmen hatte, stand sie am Rande der wirtschaftlichen Tragfähigkeit. Man fuhr mit dem völlig unbekannten Instrument über die Dörfer und ging auf die Frankfurter Musikmesse, um auszuloten, ob sich überhaupt jemand für soetwas interessieren würde.

    Vergleichen wir daher die Preise zwischen 2003 und 2012. Berücksichtigen wir, dass 2003 mehr als doppelt soviele Instrumente verkauft wurden wie 2012, so betrug der gesamte Firmenumsatz (nicht Gewinn!) im Jahr 2012 etwa das 1,4fache des Wertes von 2003. Vom Kunden aus gesehen ist der Unterschied größer: Der individuelle Hangpreis betrug 2012 das 3,3fache des Wertes von 2003.

    Ich weiß nicht, wie hoch die Inflation in diesen Jahren war. Setzen wir 2% pro Jahr an, so stieg inflationsbereinigt der Firmenumsatz in diesen Jahren auf das 1,1fache und der individuelle Hangpreis auf das 2,8fache

    Beschäftigen wir uns nun mit der Frage der Preisgestaltung. Der Preis eines Produktes hat verschiedene Funktionen und wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Er muss die Kosten der Produktion, des Vertriebs und der Fixkosten der Firma kompensieren, das persönliche Einkommen der Firmeneigentümer und Angestellten erwirtschaften und in ihm sind die Steuern (auf den Gewinn sowie die Mehrwertsteuer) enthalten. Außerdem müssen Forschung und Entwicklung finanziert werden. Möglicherweise hat die Firma auch einen Bedarf zur Bildung von Rücklagen.

    Dann spielen Angebot und Nachfrage eine Rolle. Ist die Nachfrage gering, wie ganz am Anfang der Hanggeschichte, muss man mit dem Preis soweit wie möglich herunter, um überhaupt einen Markt zu schaffen. Steigt die Nachfrage, so steigt auch der Preis. Üblicherweise steigt er auf einen Wert, bei dem sich Angebot und Nachfrage etwa die Waage halten. Im Jahr 2007 begannen die Preise für gebrauchte Hanghang auf eBay zu explodieren und lagen zunächst etwa beim Doppelten, in späteren Jahren dann sogar beim Drei- bis Vierfachen des jeweiligen Neupreises. Diese Preise übten einen gewissen Zwang aus, denn auch wenn man, wie die PANArt, nicht dem möglichen Marktpreis folgen möchte, so kann man die Spannung zwischen Gebraucht-Marktpreis für alte Instrumente und Neupreis für hochwertigere aktuelle Instrumente auch nicht beliebig groß werden lassen. Wäre der Preis für ein Hang noch auf dem Stand von 2003, dann würde man heute auf eBay im Schnitt etwa das Zehnfache bezahlen. Verglichen mit dem heutigen Neupreis ist es im Schnitt “nur” etwa das Zwei- bis Vierfache.

    Nicht zu vernachlässigen ist aber auch, dass der Preis hinsichtlich der Wertschätzung für die Qualität eines Produkts eine wichtige Rolle spielt. Für ein Produkt einer höheren Qualität erwarten wir einen höheren Preis und sind auch bereit diesen höheren Preis dem Produzenten zuzugestehen. Der Anstieg des Hangpreises spiegelt das in zweifacher Hinsicht wieder: Zum einen steht ein Freies Integrales Hang auf einer deutlich höheren Qualitätsstufe als ein Hang der ersten Generation, und das drückt sich auch im Preis aus. Zum anderen kamen ab etwa 2007 Instrumente auf den Markt, die sich als Alternative zum Hang verstanden. Angefangen von der Caisa, danach das BElls und das Halo und später noch viele andere. Bei der Preisgestaltung orientierte man sich am Hangpreis, blieb zwar noch etwas darunter, wollte aber in der gleichen Größenordnung mitspielen und die Nachfrage gab das auch locker her. Diese Preise übten nun aber auch einen Druck auf die Preisgestaltung des Hang aus: Um in der Qualitätswahrnehmung keine falschen Signale zu setzen, musste man oberhalb der Nachahmerprodukte bleiben.

    Alle diese Einflüsse haben sich auf die Entwicklung des Hangpreises ausgewirkt. Allerdings ist auch klar: Wäre Profit die treibende Kraft der PANArt-Leute, dann läge der Hangpreis heute sicherlich bei 5000 Euro bzw. 6200 CHF.

    Auch auf andere Weise kann man an der Geschichte der PANArt ablesen, dass es nicht der Profit war, der Felix Rohner und sabina Schärer antrieb. In den 1990er Jahren gab es einen regelrechten Boom bei den Steelbands in der Schweiz. 250 waren es am Scheitelpunkt dieser Entwicklung. Alle diese Bands brauchten Instrumente. Und vor allem brauchten sie den regelmäßigen Stimmdienst des Tuners. Die PANArt war gut im Geschäft. Eigentlich kein Grund, irgendetwas zu ändern, denkt man im üblichen betriebswirtschaftlichen Rahmen. Die PANArt-Tuner empfanden die Nachfrage, die ihnen die Einnahmen sicherten, aber als Druck. Sie beschäftigten sich längst mit neuen Instrumentenformen jenseits der Steelpan und wollten diesem Pfad der Kreativität folgen. So bildeten sie Ende der 1990er etwa 50 Mitglieder von Steelbands zu Stimmerinnen aus, um ihnen die Möglichkeit zu geben, unabhängiger vom Tuner zu werden. Dann stellten sie ihren Stimmdienst völlig ein, bauten keine Steelpans mehr und schnitten sich damit im Grunde den wirtschaftlichen Ast ab, auf dem sie saßen. Stattdessen gingen sie weiter in ihren Forschungen zum Blechklanginstrumentenbau. Dass sie beim Hang landen würden, das sich in späteren Jahren als Goldgrube erweisen sollte, konnte damals niemand ahnen. Zwei ähnliche Zäsuren, wenn auch nicht so drastisch und auf einer wirtschaftlich gesicherten Basis können wir in der weiteren PANArt-Geschichte erkennen: 2006 gaben sie ihr internationales Händlernetz auf und halbierten die Produktionszahlen. Wieder hatte sich die Nachfrage als Druck erwiesen, der sie bei ihrer kreativen Arbeit behinderte. Also machten sie sich keine Gedanken, wie die Produktionszahlen zu steigern seien, sondern schafften sich den Druck vom Hals und widmeten sich der Weiterentwicklung des Hang bis hin zum Freien Integralen Hang. Und gerade in diesen Tagen erleben wir wieder eine Zäsur: Die PANArt kann sich wieder vor Anfragen nach dem Freien Integralen Hang nicht retten. Dennoch gingen sie im letzten halben Jahr nicht der Frage nach, wie sich der Output steigern ließe, sondern folgten neuen Ideen im Blechklangskulpturenbau. Herausgekommen ist ein neues Instrument, das sie in Kürze vorstellen werden. Niemand weiß derzeit, ob es auf ähnlich großes Interesse stoßen wird, wie das Freie Integrale Hang. Aber das ist nicht die Frage, mit der man sich derzeit in Bern beschäftigt.

    Ich denke, du solltest den Text von Rupert Cocke noch einmal sorgfältig studieren, denn ich denke, er arbeitet seinen Punkt recht gut heraus. Es geht nicht darum, dass die PANArt ein Wohltätigkeitsverein ist, der sich um die Mühseligen und Beladenen dieser Welt kümmert. Das ist sie ganz bestimmt nicht. Cocke geht es um etwas anderes: Er möchte am Fallbeispiel der PANArt zeigen, dass Menschen, die Kreativität in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen, nicht von den üblichen betriebswirtschaftlichen Anreizen motiviert werden. Die können sich im Gegenteil sogar als hinderlich erweisen. Kreative Menschen werden durch eine intrinsische Motivation angetrieben. Das Tun selbst ist der Lohn der Arbeit. Cocke möchte zeigen, dass dies für den kreativen Erfolg eine notwendige Voraussetzung ist. Der Titel seines Aufsatzes spitzt diese These zu.

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